Sich anmelden

Loggen Sie sich bitte ein.

Bezirksamt Lichtenberg solidarisch mit Balogun Adegbayi

|

2. Dezember 2021

Drucken

Pressemitteilung
Mittwoch, 01. Dezember 2021

Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) und Stadtrat Kevin Hönicke (SPD) trafen sich am Mittwoch, 01. Dezember 2021, mit dem Lichtenberger Balogun Adegbayi, der am Freitag, 26. November 2021, Opfer eines rassistischen Übergriffs wurde. Zusammen mit Michael Mallé vom Lichtenberger Register besprachen sie den Tathergang, Ausprägungen von Alltagsrassismus und geeignete Maßnahmen, um Rassismus in Lichtenberg zu begegnen. Michael Grunst und Kevin Hönicke verurteilten den rassistischen Angriff erneut auf das Schärfste und erläuterten weitere Schritte.

Balogun Adegbayi: „Ich freue mich über alle Gesprächsangebote, die ich in den letzten Tagen bekommen habe. Mit so einer Räsonanz auf das Video hätte ich nicht gerechnet. Vieles davon war positiv. Ich habe mich von fremden Menschen gedrückt gefühlt und dafür bin ich sehr dankbar.
Doch andererseits wird das Video leider in der rechten Szene gefeiert. Rassistische Angriffe erlebe ich ungefähr zweimal im Monat und das ist sehr traurig. Viele tun diese Vorfälle ab und die Hürde, zur Polizei zu gehen, ist groß. Wir müssen schon Kindern in der Schule beibringen, dass Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden sollten. Ich habe mich dafür entschieden, in Deutschland zu leben, und hoffe, dass es für meine Kinder besser sein wird.“

Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke): „Das Video zeigt einen tief sitzenden Menschenhass, der gesellschaftlich geächtet gehört. Wir haben der Täterin unbekannterweise Hausverbot in der Volkshochschule erteilt und versuchen, ihren Namen zu ermittelt, um es auch durchsetzen zu können. Dass die Hürde, solche Vorfälle zur Anzeige zu bringen, so hoch ist, müssen wir angehen. Menschen, die Opfer rassistischer Übergriffe werden, dürfen nicht damit allein gelassen werden. Wir werden dafür auch das Lichtenberger Register noch einmal verstärken. Es ist eine wichtige Anlaufstelle, um das Ausmaß von Diskriminierung wie Rassismus, sichtbar zu machen.“

Kevin Hönicke (SPD), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Soziales, Wirtschaft und Arbeit: „Der Vorfall hat mich völlig fassungslos gemacht. Und es ist umso erschreckender, weil wir wissen, dass es sich hier nicht um eine Ausnahme handelt. Als ehemaliger Lehrer bin ich mir auch dessen bewusst, wie sehr es an der Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus mangelt. Dieses Thema muss dringend stärker angegangen werden, um auch ein historisches Bewusstsein für Rassismus in Deutschland zu schaffen. Wir müssen außerdem dringend unser Einbürgerungsamt stärken. Menschen, die sich für ein Leben in unserem Land entschieden haben, sollten nicht so lange auf ihre Einbürgerung warten müssen.“

Weitere Informationen:
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Pressestelle
Telefon: (030) 90296-3307
E-Mail: pressestelle@lichtenberg.berlin.de

Zurück zur übersicht

Weitere Artikel zum Thema

Welt-Alzheimertag am 21.09.2023 und die Woche der Demenz vom 18. bis 24.09.2023

23. August 2023

Welt-Alzheimertag am 21. September Weltweit sind etwa 55 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen. Bis 2050 wird die Zahl voraussichtlich auf 139 Millionen steigen, besonders dramatisch in China, Indien, Südamerika und ...

Weiterlesen
Armut?! – Das geht uns alle an!

9. August 2023

Die Bundesregierung erstellt im Auftrag des Deutschen Bundestages in jeder Legislaturperiode einen Armuts- und Reichtumsbericht (ARB). Dieser Bericht dient als Instrument zur Überprüfung politischer Maßnahmen. Ziel des Berichts ist es, ...

Weiterlesen
Internationaler Tag gegen Missbrauch Älterer

15. Juni 2023

Jedes Jahr wird der 15. Juni dem Thema der Misshandlung älterer Menschen gewidmet. Misshandlungen finden oft im Verborgenen statt und doch wird insbesondere die Situation von Älteren öffentlich nicht genügend ...

Weiterlesen
WordPress Cookie Plugin by Real Cookie Banner